SCHLUPFWESPEN VS. LEBENSMITTELMOTTE

Update 24.10.2014

Heute haben wir unser zweites Päckchen mit einer neuen Lieferung Schlupfwespen erhalten. Wir hatten erst befürchtet, dass das sehr kalte Wetter hier in München den kleinen Krabblern schaden könnte, aber dem Gewusel nach zu urteilen haben es alle bestens überstanden. 

Die Lieferung haben wir auch schon sehnlichst erwartet, aktuell haben wir wieder eine enorme Welle Motten im Hamsterzimmer. Nicht umsonst erstreckt sich die Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen über je drei Teillieferungen. 

Wir haben uns diesmal allerdings entschlossen die Insekten etwas unmittelbarer im Gehege anzubringen, statt sie an die Scheiben zu kleben und hoffen, dass sie sich ab jetzt besser ausbreiten können. Darum haben wir die Kärtchen nun zwischen Sandbad und Scheibe, unter Schieferplatten und hinter Häuschenrückwende gesteckt und hoffen, dass kein Hamster kreativ genug ist da dran zu kommen. 

Hoffen wir mal das Beste ;-)

Update 18.10.2014

Den Schlupfwespen scheint es soweit gut zu gehen, weder Mensch noch Hamster bekommt etwas von ihnen mit. Aktuell haben wir wieder eine Mottenwelle und erschlagen jeden gesichteten Falter. Hoffentlich ist das eine der letzten Phasen und die Schlupfwespen sind gut dabei die noch vorhandenen Eier zu killen. In etwa 1- 1,5 Wochen erwarten wir das zweite Päckchen mit Schlupfwespen.

Update 10.10.2014

Die Schlupfwespen sind fleißig und schlüpfen munter aus dem Kärtchen. Bei genauerer Betrachtung kann man sie auch an den Scheiben krabbeln sehen. Ob sie nun tatsächlich Abhilfe schaffen, kann man zum aktuellen Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen, aber sie geben mir ein unglaublich gutes Gefühl. Zwar entdecke ich noch die ein oder andere Motte, die auch prompt erschlagen wird, bin aber guter Dinge dass die Invasion bald abreist.

Für alle, die gern wissen wollen, wie es IN einem Kärtchen aussieht und sich auch fragen, ob die Schlupfwespen dem Hamster schädlich werden können:


Es ist wohl eher andersrum.

Ich hatte alle Kärtchen eigentlich aus Hamsterreichweite angebracht, aber Milka hat es doch irgendwie geschafft und die Hälfte meiner Schlupfwespenpopulation samt Kartonkärtchen GEFRESSEN. Da sie sich nach wie vor bester Gesundheit erfreut, kann ich hiermit definitiv festhalten: Ein Hamster wird den Schlupfwespen wesentlich gefährlicher als andersherum ;)


Auch den weniger verfressenen Plüschkugeln merkt man keine Verhaltensveränderung an. Die Krabbler scheinen sie also nicht im geringsten zu stören.

Das Schlupfwespenexperiment: 30.09.2014

Wir haben uns leider mit der letzten Bestellung Hamsterfutter ein paar ungebetene Gäste mit ins Haus geholt. Da wir unser komplettes Futter in Schraubverschlussdosen lagern, hatten wir lange das Hamsterfutter als Ursprung nicht in Verdacht. Die Zeit haben die Motten genutzt um sich trotz Pheromonfalle fleißig weiterzuvermehren. Zwar ist das befallene Futter nun entsorgt, die Mottenplage hält aber hartnäckig an, da wir ja maßgeblich zur Vermehrung beigetragen haben, als wir tag täglich das Futter fleißig im Gehege verteilt haben.

Trotz etlicher Reinigungsversuche sind wir die Motten einfach nicht losgeworden. Gerade in den Hamstergehegen tun sich einfach so viele Spalten und Ritzen in den verschiedenen Materialien (Kork, Rebwurzeln) auf, dass  eine 100% zuverlässige Reinigung einfach nicht möglich ist.

Wir waren noch auf die Nutzungsgenemigung des Shops, solange sind Inhalte und Logo unkentlich gemacht.

Nach einer ausgiebigen Recherche im Internet war klar: mit den Pheromonfallen kommen wir nicht weiter, es gibt aber noch eine andere und natürliche Alternative die lästigen Flattertiere loszuwerden. Die Alternative heißt Schlupfwespen. Zunächst hatte es mich der Gedanke mir noch mehr Krabbelzeug ins Haus zu holen ziemlich abgeschreckt, als ich dann aber die erste Mottenlarve in der Wohnung entdeckt hatte, konnte ich mich schnell damit anfreunden. Im Internet haben wir uns die gerade mal 0,4mm großen Schlupfwespen schließlich direkt nach Hause bestellt.

Die Schlupfwespen (Tichogramma eccanescens) sind der natürliche Feind der Lebensmittelmotten. Die Schlupfwespen suchen die Eier der Motten auf und legen ihre Eigenen in diese ab. So können keine neuen Mottengenerationen mehr schlüpfen. Sobald die Motten ausgerottet wurden, ziehen die Schlupfwespen weiter, oder sterben ab und zerfallen zu Staub.

Ich möchte an der Stelle gern auch mit ein paar Vorurteilen gegen die Schlupfwespen aufräumen, die auch ich zunächst hatte.

  • Entgegen der naheliegenden Vermutung können Schlupfwespen nicht stechen. Weder uns Menschen noch den Hamstern werden sie in irgendeiner Weise gefährlich.
  • Die Schlupfwespen sind winzig klein. Im oben abgebildeten Bild könnt ihr sie sehen - die kleinen Punkte in der Umverpackung und auf dem Kärtchen - das sind sie.
  • Schlupfwespen können nicht fliegen, man muss sich also nicht Sorgen, dass plötzlich ein großer Schwarm Schlupfwespen durch die Wohnung brummt.

Die Nützlinge werden beispielsweise direkt ins Futterregal, oder in das Hamstergehege angebracht. Da die Gehege scheinbar ja die Hauptquelle der Motten zu sein scheit, habe ich jedem Gehege ein Kärtchen mit 3.000 Schlupfwespen spendiert. Die ersten Schlupfwespen haben ihren Weg schon aus dem Kärtchen gefunden und krabbeln munter an der Scheibe entlang.

Um tatsächlich auch alle Motten zu erwischen ist es notwenig, dass die Ausbringung der Kärtchen im Abstand von 3 Wochen noch zwei weitere Male wiederholt wird. Wir werden euch auf jeden Fall weiter berichten, wie sich die Schlupfwespen hier so anstellen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Saika (Sonntag, 16 November 2014 17:32)

    Huhu, hatte von deinem Blog in einer Facebookgruppe für Hamster erfahren. 2 Monate hatten wir keine Motte mehr gesehen. Jetzt geht es wieder los...wie machen sich bei euch die Schlupfwespen? Ich will diese viecher endlich los werden für mein Hamsterchen :(

  • #2

    plueschkugeln (Freitag, 12 Dezember 2014 13:38)

    Hallo Saika,

    ich war lange sehr geteilter Meinung und habe mich mit meinem Urteil noch etwas zurückgehalten. Nachdem wir aber nun alle Gehege komplett gereinigt haben und die letzte Portion Schlupfwespen ausgelegt haben, haben wir *toi toi toi* keine Motten mehr entdeckt. Leider sind die Eier ja sehr hartnäckig, daher friere ich das Futter mehrfach ein und hoffe einfach darauf, dass wir die Motten entgültig mit Hilfe der Schlupfwespen los sind.